Halbjahreskongress des Herner Schachbezirks
Der Halbjahreskongress des Herner Schachbezirks Herne tagte gestern im Vereinslokal des SV Unser Fritz in Wanne-Eickel im Eickler Bruch 77.
Fast der gesamte Vorstand glänzte aus unterschiedlichen Gründen durch Abwesenheit. Allein Eckhard Behnicke (1. Kassierer) und Georg Diekhans (Protokollführer) hielten die Stellung. Dafür durften wir mit Roman Pientka (1. Vorsitzender des Vestischen Kreises) einen Ehrengast begrüßen.
Die Delegierten der Herner Vereine dagegen waren vollzählig vertreten.
Eckhard Behnicke sorgte als kommissarischer Vorsitzender für eine gelöste, angenehme Stimmung. Es wurde sachlich diskutiert, aber auch geflachst.
Beispiel gefällig: Als es bei der Terminvergabe bezüglich der Bezirkseinzelmeisterschaft darum ging, ob donnerstags oder freitags gespielt werden soll, bemerkte der 1. Vorsitzende des SK Ickern, Herbert Ulrich spitz, dass am Donnerstag ja Fußball-Europacup sei und er dann unmöglich spielen könne. Daraufhin befand einer der Delegierten keck: ,,Es sollen nur Akteure antreten, die auch Schach spielen können.“ So viel zur Stimmungslage!!
Eckhard Behnicke, in seiner Eigenschaft als Kassierer, sprach von einer „gesunden“ Kasse. Alle Herner Vereine sind ihren finanziellen Verpflichtungen nachgekommen.
Beklagt wurde, dass aus dem Herner Kreis nur 5 Mannschaften auf Verbandsebene tätig sind. Ein großes, zentrales Thema war die mögliche Herner Fusion mit dem Vestischen Kreis. Da aber keine Abstimmung im Protokoll und in der Tagesordnung vorgesehen war, musste ein Beschluss auf den nächsten Halbjahreskongress, der am 30. 01. 2012 in Sodingen stattfindet, vertagt werden. Trotzdem wurde das Für und Wider heftig diskutiert.
Ein gewisser Joachim Talarski stellte immer wieder dumme Fragen bezüglich der unterschiedlichen Strafenkataloge beider Schachkreise, und welche Folgen für die kleineren Vereine daraus resultieren. Des weiteren erinnerte er an die Historie, die besagt, dass Recklinghausen sich überwiegend aus Angestellten und Beamten rekrutierte, während Herne eine lupenreine „Malocher“-Stadt war. Damals wie heute trennt uns der Rhein-Herne-Kanal. Und ob unter diesen Voraussetzungen eine „Liebesheirat“ möglich ist?
Daniel Gerschwitz dozierte in einem längeren Referat über juristische Fragen. Er kam zu dem Schluss, dass erst nach Vollzug einer Fusion über Satzungsänderungen gesprochen und befunden werden kann.
Roman Pientka, ein äußerst eloquenter und angenehmer Zeitgenosse, entkräftete alle Einwände mit angeborener Souveränität. So kam es zu einer internen, inoffiziellen Abstimmung, zu der Peter Dlouhy aufgerufen hatte. Alle Delegierten sprachen sich einstimmig für einen Beitritt aus. Auf dem nächsten Halbjahreskongress dürfte es nur noch eine Formalie sein, um diesem Antrag zuzustimmen.
Über die zukünftigen sportlichen Aktivitäten wird zu einem späteren Zeitpunkt berichtet, weil mehrere Termine noch „abgeklopft“ werden müssen.
Ein seit vielen Jahren notwendiger Schritt wird Anfang nächsten Jahres wohl beschlossen. Das wurde in den vergangenen Jahren oft mehr als deutlich angesprochen. Doch statt zu handeln hat man es vorgezogen, die bescheidenen Teilnehmerzahlen an den Turnieren des Schachbezirks Herne schön zu reden. Man sollte in der Berichterstattung auf den Vereinsseiten auch mal Ross und Reiter nennen. Es ist nur natürlich, dass gerade die Vereine die das geringste Interesse an Turnieren des Schachbezirks Herne hatten, Kritik am wenigsten vertragen können.
Franz Jittenmeier