Tanz in den Mai
Achim Raasch berichtet:
Am letzten Aprilsonntag bot sich den Zeppelinern erstmals die Gelegenheit ihr Heimspiel im schönen Stadtteilzentrum H2Ö zu absolvieren. Seit Monaten diente das H2Ö dem SV Zeppelin Herne bereits an den Freitagabenden als Vereinsheim. Eine sonntägliche Nutzung für den Ligabetrieb, war dem Verein bis dato jedoch nicht möglich. Dabei ist das neue Zentrum am Hölkeskampring, mit modernster Einrichtung, hellen Räumen und barrierefreiem Zugang, ideal als Begegnungsstätte geeignet. Bleibt zu hoffen, dass der gewährte Zugang außerhalb der Vereinsabende nicht nur Ausnahme bleibt.
An diesem Sonntagnachmittag hatte man Waltrops 4. Mannschaft zu Gast. Wegen Reiner Heards Abwesenheit übernahm Achim Raasch die Mannschaftsführung. Die Herner Mannschaft versuchte mit einer taktischen Aufstellung zu punkten. Dafür hatte man Martin Krause, Rainer Kanacher und Frank Kosfeld als spielstarken Ersatz gewinnen können. Dass so eine Rechnung nicht immer aufgeht, zeigte sich allerdings gleich zu Beginn des Wettkampfs.
Nach gut einer halben Stunde vermasselte Martin Krause bedauerlicher Weise gegen John Maleki komplett die Eröffnung und gab die Partie schon nach dem 17. Zug auf. Das Malheur war, wie Martin selbst einräumte, möglicherweise seiner mangelnden Spielpraxis geschuldet. Die anderen Mittstreiter kamen jedoch recht gut ins Spiel.
In der Partie zwischen Joachim Talarski und Jens Brautmeier waren gefühlt sämtliche Figuren über das ganze Brett verstreut. Es sortierte sich erst gegen Ende des Mittelspiels als beide Seiten einen scharfen Angriff am Königsflügel formierten. Nach 2 h Spieldauer einigte man sich in dieser Stellung auf Remis.
Nikolaus von Blumenthal spielte indes gewohnt gelassen und hielt die Partie gegen Hermann Tissen lange in Waage. Doch dann stellte er unvermittelt einen Turm ein und streckte sofort die Waffen.
Am Spitzenbrett schaffte es Michael Ponto gegen André Harde bis in ein ausgeglichenes Turmendspiel. Da in der kompakten Stellung auf beiden Seiten kein Spielfortschritt zu erkennen war, reichte man sich nach 2,5 h Spielzeit dann auch die Hände zur Punktteilung.
Am Schlussbrett begegnete Frank Kosfeld Waltrops Ersatzspielerin Ilayda Kasnatschenko. Die still und unscheinbar wirkende Teenagerin mit zartem Händedruck, setzte den Herner Routinier, im Mittelspiel einigermaßen unter Druck. Es entbrannte ein scharfer offener Angriffskampf am Königsflügel, in dem der Herner, unter völliger Ausreizung seiner ersten Zeitvorgabe, zunächst die Oberhand behielt. Der Läufergewinn im 31. Zug entpuppte sich jedoch als fataler Fehler. Die anschließende Abwehr des gegnerischen Mattangriffs kostete ihm die Qualität. Im Endspiel Läufer gegen Turm, hatte Zeppelins Gründungsmitglied dann leider keine Chance mehr.
Rainer Kanacher schien, obwohl physisch und mental etwas angeschlagen, ziemlich entspannt zu spielen. Das Spielbrett sah während der gesamten Partie gegen Frank Neumann, aufgeräumt und übersichtlich aus. Bis ins Endspiel hinein begegnete man sich absolut auf Augenhöhe. Direkt nach Frank Kosfelds Aufgabe und der damit besiegelten Mannschaftsniederlage, reichten sich die Kontrahenten die Hände zum Remis.
Statt des erhofften Triumpfs, kassierte der SV Zeppelin Herne, leider die höchste Niederlage der Saison. So glich die Begegnung eher einem „Tanz auf dem Vulkan“, als einem fröhlichen „Tanz in den Mai“. Dennoch sei allen Mannschaftsmitgliedern herzlich gedankt, für ihren zuverlässigen Einsatz.
Noch ist nicht alles verloren. Dank der besseren Brettpunkte stehen die Zeppeliner derzeit noch auf dem vorletzten Tabellenplatz. Der Klassenerhalt wäre aus eigener Kraft nur möglich, wenn ein realistisches Mannschaftsremis gegen Haltern erreicht wird. Die Entscheidung über Abstieg oder Klassenerhalt, fällt also wie so oft am letzten Spieltag. Es bleibt spannend.
Kompliment Achim.
ein sehr schöner Bericht; leider passt die Leistung der
Mannschaft nicht dazu.
Dankeschön, Joachim 🙂
Gegen Haltern können wir ja nochmal zeigen, was wir drauf haben. 😉