Schach als Voraussetzung für Politiker
MF Reiner Heard schreibt:
Vor allem die Älteren erinnern sich gut an eine 1968 gegründete Rockband namens Deep Purple. (The Doors entsprachen eher meinem Geschmack, waren aber leider sehr kurzlebig.) Anlässlich des Erscheinens eines neuen Albums hat die Westdeutsche Allgemeine Zeitung am 05.08.2020 ein Interview mit dem Sänger Ian Gillan, der mittlerweile 75 Jahre alt ist, veröffentlicht. Dort singt Gillan ein Loblied auf das Schachspielen. Dadurch lerne man ein paar Schritte vorauszudenken und werde rationaler, was in jeder Auseinandersetzung ein riesiger Nutzen sei. Seine Unterstützung gipfelt in der Aussage, dass niemand für ein politisches Amt kandidieren sollte, bevor er nicht die Mitgliedschaft in einem Schachverein nachgewiesen hat.
Der Vorsitzende unseres Schachvereins Erich Leichner hat diese Bedingung erfüllt, als er erfolgreich für das Amt des Bürgermeisters in Herne kandidierte. Auf Bundesebene sind mir keine Vereinsmitgliedschaften bekannt, aber es fallen einem sofort die Politiker Helmut Schmidt und Peer Steinbrück als Schachspieler ein, die sich 2011 beim angeblichen Schachspielen auf dem Cover eines Buchs ablichten ließen, dabei aber übersahen, dass das Brett falsch aufgestellt war.
Leider wurde das Schach nicht als olympische Sportart anerkannt. Dies hätte bestimmt der Beliebtheit dieses Sports einen starken Auftrieb gegeben. Angesichts der schwindenden Mitgliederzahlen in Schachvereinen wäre aber eine Verordnung, die den Nachweis einer Mitgliedschaft für amtierende oder werdende Politiker vorschreibt, schon ein begrüßenswerter erster Schritt.
Ich habe zu meiner Zeit beim SV Constantin Herne viele Vorsitzende mit unterschiedlichen Stärken und Schwächen kennengelernt. Aber keiner hat das Schiff so konsequent und geradlinig gesteuert wie unser jetziger Kapitän.
Es müsste in den Schulen gelehrt werden
Schule ja, liebes Schwesterherz, ich hab durch Verzocken viel Lehrgeld bezahlt. Macht auch stak!
Hallo Nico, danke für deine lobenden Worte. Als jahrelanger Teilnehmer beim „Politikerschachturnier“ in Berlin hattest du ja den besten Überblick. Für mich gilt: Vorausschauend ist auch, wenn man den richtigen Zeitpunkt erwischt aufzuhören (aufzugeben).
Peer Steinbrück ist kein gutes oder vorbildliches Beispiel auch wenn er ein anerkannt guter Schachspieler ist. Immerhin hat er 2012 als Kanzlerkandidat gegen A. M. versagt. Offenbar gibt es noch andere Qualitätsmerkmale, die einen guten und erfolgreichen Politiker/Politikerin ausmachen. Spielt A. M. Schach? Die Antwort lautet: jein! Bei Erich Leichner sieht es schon anders aus. Er hat für einer bei einem Politiker sehr guten DWZ eine steile Politikerkarriere hingelegt und ist uns als Vereinsvorsitzender über Jahrzehnte unabkömmlich. Hierfür höchstes Lob! Sagt nvb