Gestern empfingen wir an einem schönen Spätsommertag unsere Gäste aus Marl-Drewer, die vollzählig erschienen. Im Gegensatz zu uns, die wir auf vier ganz wichtige Leute verzichten mussten. Das drückte zunächst auf die Stimmung, entfachte aber eine Trotzreaktion der meisten Verbliebenen.
Im Anschluss entwickelten sich die nachfolgend beschriebenen Kämpfe:
Joachim Talarski hatte von vornherein die anstehende Bundesligapartie zwischen Eintracht Frankfurt und dem BVB im Kopf. Zudem war sein Vertrauen in das Leistungsvermögen der verbliebenen „Rumpftruppe“ scheinbar nicht besonders stark ausgeprägt. Um möglichst schnell zum Ende zu kommen, forcierte er bereits im 13. Zug das Remis durch Zugwiederholung. Eine sehr fragwürdige Einstellung!?
Dafür aber waren seine Mitstreiter umso engagierter. An 1. Stelle sei hier unser Ferdinand genannt. Er hatte seine Leib- und Mageneröffnung auf dem Brett. Damit brachte er schon viele starke Gegner in größte Schwierigkeiten. So erging es auch diesmal seinem etwas überforderten Gegner.
Einen kleinen Tadel aber muss er sich gefallen lassen: Mit 10. …. e x f6 hätte er schon früher alles klar machen können. Wenn man aber bedenkt, dass er seit über einem Jahr keine ernsthafte Partie mehr bestritt, ( vergleichbar mit der Leidenszeit von Manuel Neuer ) muss von einem gelungenen Comeback gesprochen werden.
Auch Jürgen Rochol erwischte einen Schokoladentag!! Er spielte im Stil und Geist des unvergessenen Paul Morphy. Seine Partie ähnelte stark jener, die dieser während einer Opernaufführung spielte. Diese berühmte Partie gilt auch heute noch als Synonym für möglichst schnelle Figurenentwicklung und energischem Tempospiel. Eine großartige und fast gelungene Kopie von Jürgen!!
Rochol – Hemsing 1:0
MF Reiner Heard war der Dritte im Bunde, der seine Partie siegreich gestaltete. ( frei nach: Ich sei, gewährt mir die Bitte, in eurem Bunde der Dritte ) Zwar profitierte er von einem Dameneinsteller seines Gegners. Letztendlich aber sind leichte Siege auch Siege, die zählen.
Neumann – Heard 0:1
Als nun Jürgen Labinski in ein Remis einwilligte, hatten wir bereits 4 Punkte auf dem Konto.
Nico von Blumenthal machte es mit seiner Niederlage an Brett 1 noch einmal spannend. Er hielt mit den schwarzen Steinen lange das Gleichgewicht, um dann doch in einen für ihn ungünstigen Abtausch zu geraten.
Michael Bott zwang seinen Gegenüber, Dr. Heidel, mit seinem soliden Positionsspiel zum Remis. Zumindest sah letztgenannter keine Gewinnmöglichkeit.
Das abschließende Remis zwischen Achim Raasch und dem Atomphysiker, Dr. Müller, kam danach fast zwangsläufig!
Resümee:
Es war ein mehr als gelungener Auftakt gegen einen spielstarken Gegner. Vor allem wenn man bedenkt, dass uns die 4 stärksten Leute fehlten.
Abschließend darf man von einem guten, einem süßen September sprechen – mit der Krönung: Spitzenreiter, Spitzenreiter, he, he, he!
Gratulation an das stark ersatzgeschwächte Team, tolle Leistung. Vor allem die Partie von Jürgen Rochol ein Genuss. Freue mich auf den nächsten Kampf, wo ich garantiert früher vor Ort bin (Unser Fritz), habe ja nicht weit zu laufen.
LG Michael