VM-2012 – 4. Runde
Ursprünglich wollte ich aus bekannten Gründen nicht mehr über die VM – 2012 berichten. Da aber fast alle beteiligten Akteure sogar vor Ablauf der Frist zum Großkampftag antraten, und da es eine besonders interessante Partie zu bestaunen gab, habe ich in Altersmilde erneut zur Feder gegriffen. Einen einzelnen Kritiker (Nörgler) muss wohl jeder Verein verkraften oder ertragen. Außerdem: The show must go on!
Zur Sache:
Günter Sudrawitz gewann kampflos gegen Hans-Werner Heinz. Rudi Küttner erlebt z.z. seinen 2. Frühling. Das musste auch Jürgen Balcerzak erleben und anerkennen.
Tomas Krenz besiegte Jürgen Labinski in einer schwerblütigen Partie.
Udo Quäschling und Michael Ponto lieferten sich ein Duell mit Höhen und Tiefen. Die Vor- und Nachteile wechselten von Zug zu Zug. (SchuBi wird es schon in die richtigen Bahnen lenken)
Quäschling – Ponto 0 – 1
Eine hochinteressante Partie fand zwischen Andreas Przystaw und Ferdinand Kühler statt. Andreas opferte im Stile von Michael Tal mit der Kühnheit eines Halbstarken und dem Mut zum Risiko. Er hatte aber nicht mit dem Catenaccio von Ferdinand gerechnet. Bekanntlich bevorzugt dieser die kontrollierte Defensive und kommt dann, wenn der Gegner sich ausgetobt hat, aus der Tiefe des Raumes. So siegte am Ende die Erfahrung über jugendlichen Elan.
Przystaw – Kühler 0 – 1
Die Paarungen und Termine der 5. Runde können auf der Menüleiste unter VM-2012 eingesehen werden.
Tabelle
Ich kann nur sagen, was Stockfish (V 2.22) davon hält.
Er zieht 23. Tf6+ dem ebenfalls plausiblen 23. Df7+ vor.
23 Tf6 Kxe5 24 Txc6+ Kf5 25 Dg6+ Ke5 26 Dg3+ Kf5 27 Td6
Nach 27 … Tg8 28 Txd8 Txd8 29 Dh3+ steht Weiß aber auf Gewinn, da der Bauer h6 mit Schach fällt. Denn 29 … Kg6 30 De6+ verliert den Turm d8.
Denke auch das das Turmschach im 23 Zug besser gewesen wäre De Parie war allerdings recht offen ! Was sagt denn Fritz ? @Ferdi
Ein ausgezeichneter Artikel. Du bist ja in Hochform. Ich weiß übrigens aus eigener und bitterer Erfahrung, dass Nörgeln statt Mitarbeit leichter ist als konstruktive Kritik zu üben. In einem größeren Verein ist der Anteil notorischer Nörgler proporzional wesentlich höher. Du musst die Nörgler dulden wie Hausstaubmilben. Die kriegst du auch nicht ganz weg 🙂
zu Quäschling – Ponto
Michael, das war der falsche Gewinnplan. Nach dem Figurengewinn ist 35 … g5 schlecht, denn Weiß kann mit 36 fxg5 hxg5 37 c4! Sxd4 38 Kxd4 Lf3 39 hxg5 in ein Endspiel überleiten, wo die verbleibenden schwarzen Bauern abgetauscht bzw. erobert werden können.
Im 43. Zug gewinnt Schwarz mit 43 … Lg4 44 Kxc6 Lxh5 45 b4 Lf3+ und der h-Bauer ist schneller. Im 44. Zug kannst du noch mit Le8 gewinnen, um den h-Bauern flott zu machen.
So erhält Weiß Gegenchancen. Nach 47 Ka7! stehst du sogar auf Verlust, denn der a-Bauer droht durchzulaufen, während dein h-Bauer immer noch auf h6 steht. Auch 47 b5 vergibt den weißen Gewinn nicht, erst 49 b6+ läßt die Partie kippen. Mit 49 Ka7 gewinnt Weiß immer noch, deen der Läufer kann nur einen Bauern aufhalten.
Andreas, im 23. Zug wäre glaube ich ein Turmschach besser gewesen als das Damenschach. Wo will der König hin? Der König darf nicht wieder zurück. Wo will der König dann hin? Er muss weiter runter.