Knapp daneben ist auch vorbei
SG Rochade Disteln – SV Zeppelin Herne 4,5:3,5
Mit gemischten Gefühlen traten wir zu unserem „1. Auswärtsspiel“ gegen Rochade Disteln an. Mit gemischten Gefühlen deshalb, weil wir bereits die Auftaktpartie gegen Hullern „in den Sand gesetzt“ hatten. Diesmal sollte alles besser werden. Aber weit gefehlt!
Es fing gut an. Keine Stunde war vergangen, als sich die beiden Ersatzkräfte Jürgen Balcerzak und Wilhelm Unfrau die Hände für beide zum befriedigenden Unentschieden reichten.
Nico von Blumenthal allerdings musste recht früh die Überlegenheit seines um mehr als 200 DWZ-Punkte stärkeren Gegners Marc Jaust anerkennen. Bernd Thiel konnte sich per Damengambit keine nennenswerten Vorteile erwirtschaften und willigte in ein Remisangebot seines Gegners ein.
Joachim Talarski kam mit den schwarzen Steinen gut aus der Eröffnung. Zeitweise sah es nach einem vollen Punkt für Zeppelin aus. Er brachte einen Mehrbauern ins Damenendspiel; übersah aber ein Schach, das zum Abtausch eben dieser Damen führte. Danach war der Freibauer auf der h-Linie nicht mehr zu halten.
Jürgen Labinski musste sich eines Freibauern auf der c-Linie erwehren. Dieser schränkte ihn in seiner Figurenentwicklung ein. Daraus resultierende Vorteile aber konnte sich sein Gegner Wolfgang Netta auch nicht erarbeiten. Zeit sich die Hände zu reichen.
Michael Bott und Manfred Meinberger trennten vor der Begegnung sage und schreibe 350 DWZ-Punkte. Nur so ist es zu erklären, dass Michael mit einer Mehrfigur (Springer) eine Zugwiederholung einleitete – ohne an seine Siegchance zu glauben.
Michael Bott – Manfred Meinberger 0,5:0,5
Rainer Kanacher lehnte angesichts des Gesamtstandes die Remisangebote von Christian Emde ab. In seiner bevorzugten Spezialvariante (Reti Gambit) ließ er seinem Gegner von Anfang bis Ende keine Chance.
Rainer Kanacher – Christian Emde 1:0
Michael Ponto leistete am Spitzenbrett dem wesentlich höher bewerteten Gegner Sven Gehring großen Widerstand. In einem „Königsinder“ konnte sich letztgenannter keine Vorteile erspielen. Der Kampfgeist von Michael wurde mit einer Punkteteilung belohnt. Was aber an der Mannschaftsniederlage nichts mehr änderte.
Resümee: Diese erneute Niederlage gegen einen vermeintlichen Konkurrenten um den Abstieg war so unnötig wie ein Kropf. Am Einsatzwillen hat es diesmal nicht gelegen.
Vielleicht brauchen wir einen Mentaltrainer!?
Ergebnisse
Ich bezweifele, daß der Sieg von Rainer Kanacher an der Eröffnung gelegen hat. Mit 17 … h6 kann sich Schwarz wahrscheinlich behaupten. Erst nach 17… Lg5 geht die schwarze Stellung schnell zugrunde.
Vielleicht hat sich in diesem Jahr etwas Entscheidendes getan, aber ich kenne das Reti-Gambit nur aus der französischen Eröffnung:
1. e4 e6 2. b3 d5 3. Lb2 dxe4 4.Sc3 Sf6 5. De2